Vier Minuten

Traude Krüger unterrichtet seit sechzig Jahren im Frauengefängnis das Klavierspiel. Da von den Insassinnen kaum noch jemand Interesse daran hat, beschließt der Anstaltsleiter, das Instrument, den Unterricht und damit die Lehrerin abzuschaffen. Die alte Dame lässt sich das nicht gefallen. Auf eigene Rechnung bringt sie ein Klavier in das Gefängnis. Als sich Jenny von Loeben und Traude Krüger begegnen, prallen zwei Welten aufeinander - die Lehrerin mit ihrem gouvernantenhaften Auftreten und ihrer kompromisslosen Strenge und die selbstzerstörerische und gewaltbereite Schülerin. Sehr schnell erkennt Traude das außergewöhnliche musikalische Talent Jennys. Sie könnte es schaffen, einen bedeutenden Klavierwettbewerb zu gewinnen. Die Anstaltsleitung bewilligte bereits die Teilnahme. Die Vorbereitungen auf den Wettbewerb werden zum Kräftemessen und sie wecken in beiden Frauen einen Ehrgeiz, der längst überwunden schien. Auf der Bühne bleiben Jenny vier Minuten, um ihr ganzes Talent und ihre Persönlichkeit in Szene zu setzen. Doch Jenny nutzt diese Zeit, um etwas zu tun, was niemand, nicht einmal Traude, von ihr erwartet.