Einfach Normal

Lucie ist einfallsreich, besitzt eine überbordende Fantasie und schreibt düstere Geschichten voller blutiger Details. In der Schule gilt die Vierzehnjährige als Außenseiterin. Sie lebt zusammen mit ihrem Vater William in Chelles, einer französischen Kleinstadt. William leidet unter Multiple Sklerose. Seine Hände zittern immerzu. Durch den Konsum von Cannabis hält er die Symptome im Zaum. Lucie kümmert sich um den Haushalt und jobbt neben der Schule in einem Sandwichladen. Vater und Tochter pflegen dennoch ein sehr liebevolles Verhältnis, insbesondere seit Lucies Mutter bei einem Motorradunfall ums Leben kam. Als ihr großer Schwarm Etienne an die Tür klopft, kann Lucie ihr Glück kaum fassen. Doch Etienne bittet sie lediglich, eine intime Beziehung mit ihm vorzutäuschen, um das Gerücht zu widerlegen, er sei schwul. Außerdem möchte er Stéphanie auf sich aufmerksam machen, in die er verliebt ist. Als Gegenleistung bietet er Lucie einen kleinen Vorrat an Cannabis an, den ihr Vater gut gebrauchen kann. Trotz Bedenken willigt Lucie ein. Zu verlockend ist die Aussicht auf Etiennes Nähe. Dann kündigt sich ein Sozialarbeiter an, der Lucies Wohnsituation beurteilen soll.