Wo die weißen Kraniche tanzen

Vanja lebt, seit er denken kann, umgeben von weißen Mauern, weißen Möbeln und weißer Kleidung. Alles ist weiß – sogar er selbst. Als der Achtjährige diesen Ort verlassen muss, an dem alle ihn gepflegt und gehegt haben, ist er verängstigt. Er versteht nicht, was vor sich geht. Nach einem Flug, auf dem sich der Junge nichts sehnlicher zurückwünscht als sein gewohntes weißes Heim, landet das Flugzeug mitten im Nirgendwo. Dort, in diesem kleinen jakutischen Dorf, wird er von Menschen mit einem Viehkarren empfangen. Vanja ist nun nicht mehr von einer nur weißen Welt umgeben, sondern von einer überraschend farbigen. Doch allein vermag er dieses neue Universum nicht erkunden, denn er kann nicht laufen. Aber er spürt ein wirkliches Zuhause – bei seiner Mutter, seinem Vater und seinen beiden Brüdern. Und Vanja sieht Wunder – Dinge, die nicht in diese Welt passen. Doch nur seine Mutter schenkt ihm Glauben. Nachdem sie bei der Geburt von Vanjas Geschwisterchen verstirbt, gerät seine Welt ins Wanken. Mehr denn je wünscht er sich, stark zu sein wie ein wirklicher Held, zu laufen und sie an dem Ort besuchen zu können – wo die weißen Kraniche tanzen.