Geballte Fäuste

Lucien lebt mit Mutter und älterem Bruder in Belgien. Bei der Beerdigung seiner Großmutter trifft der verschlossene Elfjährige unverhofft Alain. Ein traumatisches Ereignis für den Jungen, denn sein eigener Vater erscheint in Handschellen und wird von der Polizei bewacht. Ganz offensichtlich befindet sich Alain auf Gefängnisfreigang und muss noch dazu vor wütenden Menschen abgeschirmt werden. Lucien drängt daraufhin vehement, die Hintergründe für dieses Vorgehen zu erfahren. Welche Schuld trägt sein Vater, was darf er als Sohn wissen, wie kann er mit seinem Vater reden?
Gegen den Willen seiner Mutter setzt der Elfjährige durch, seinen Vater, den Häftling Alain Vandernoot, in der Vollzugsanstalt besuchen und mit ihm reden zu dürfen. Zugleich sind Lucien und seine Familie in Schule und Wohngegend Belästigungen und Schikanen seitens der Schüler und Nachbarn ausgesetzt – zu tief sitzen Hass und Abscheu gegenüber einem verurteilten Straftäter. Ohne schließlich das wirkliche Vergehen seines Vaters und dessen Schuld zu erfahren, fühlt und merkt Lucien sehr bald, dass Alain Vertrauen und Liebe des Sohnes schamlos ausnutzt.