Guten Morgen
Originaltitel: An-nyeon-ha-se-yo
Internationaler Titel: Good Morning
Viel trennte Su-mi nicht vom Absprung in die Tiefe. Das im Waisenhaus aufgewachsene und nun am Brückenrand stehende Mädchen hat das Leben satt, wird von allen drangsaliert und erfreut sich weder Aufmerksamkeit noch menschlicher Wärme, von Liebe ganz zu schweigen. Einzig der Hospiz-Schwester Seo-jin gelingt es, die junge Gymnasiastin vom Suizid abzuhalten und ihr wie eine Mutter eine Zuflucht zu bieten – die eigene Wohnung und den Arbeitsort in einem Heim, in dem die schwerkranken Insassen nur noch auf den Tod warten. Doch der Schein trügt – diese sind geradezu süchtig nach Leben, und mit ihrem obligatorischen und laut vernehmbaren „Guten Morgen“ an die Bewohnerinnen und Bewohner wird die neue Angestellte Su-mi nun jeden Tag auch an die Kostbarkeit des irdischen Daseins erinnert. Besonders mit dem schon ziemlich betagten, grummeligen Herrn In-soo versteht Su-mi sich gut. Ihm soll sie noch das Lesen und Schreiben beibringen, und zwischen beiden entwickelt sich eine innige Freundschaft. Auch die Beziehungen zu den anderen sind von solcher Herzlichkeit geprägt, dass Su-mi das nahende Ende für jede und jeden von ihnen fast vergisst.